Brustultraschall

Wer braucht Brustultraschall?

Meine Empfehlung: alle Frauen ab 40, besser ab 35 Jahren einmal jährlich bis das gesetzliche Mammographie-Programm beginnt (mit 50), aber auch dann entweder statt Mammographie oder in den Jahren zwischen den Mammographien (alle 2 J.)

Was ist Brustultraschall?

Brustultraschall ist eine Untersuchung, bei der die gesamte Brust mit Ultraschall systematisch untersucht wird, um kleinste Gewebsveränderungen sehr früh zu entdecken oder tastbare Befunde abzuklären. Ultraschall ist ein Schnittbild-Verfahren. (Stellen Sie sich bitte die Schnittfläche einer Tomate vor – das ist ein Schnittbild)

Wozu Brustultraschall?

Brustultraschall kann Knoten entdecken, lange bevor sie tastbar sind. Damit ist oft eine Heilung möglich und die Behandlung ist weniger aggressiv (z.B. keine Chemotherapie erforderlich) Bei jungen Frauen ist das Gewebe so dicht, dass es in einer Röntgen-Mammographie insgesamt hell erscheint und Knoten sehr schlecht abgrenzbar sind. Beim Ultraschall besteht dieses Problem nicht.
Jeder dritte (!!) Brustkrebs tritt bei einer Frau unter 50 Jahren auf. Deshalb ist der Brustultraschall heute mindestens genauso wichtig wie die Mammographie.

Wer macht Brustultraschall?

Brustultraschall wird von Frauenärzten und -ärztinnen sowie von Radiologen angeboten. Wichtig ist neben der Ausstattung (wie gut ist das Ultraschallgerät?) insbesondere die Ausbildung des Untersuchers. Die Eignung wird von der Kassenärztlichen Vereinigung überprüft.

Die Mammographie ist eine Röntgen-Untersuchung mit Strahlen, wobei die Qualität des Bildes und die Höhe der Strahlenbelastung sehr von der Dichte des Gewebes abhängen. Die wichtigsten Nachteile sind: schmerzhaft, potenziell krebsauslösend, bei dichtem Gewebe nicht beurteilbar.

Eine Ultraschall-Untersuchung der Brust empfehle ich allen Frauen ab 35 Jahren, bei familiärer Belastung auch schon deutlich früher. Ab 40 Jahren halte ich eine Untersuchung zur Krebsfrüherkennung ohne Brustultraschall für unvollständig.

Was kostet Brustultraschall? Bezahlt die Krankenkasse Brustultraschall?

Brustultraschall ist von den Krankenkassen nicht als Früherkennungs-Methode anerkannt und wird deshalb auch zur Früherkennung nicht bezahlt. Bei tastbaren Knoten oder unklarem Mammographiebefund wird Brustultraschall als Kassenleistung durchgeführt. Die Kosten werden nach der Gebührenordnung für Ärzte berechnet (GOÄ) und liegen je nach Schwierigkeitsgrad zwischen 45 und 150 Euro.

Welche Vorteile hat Brustultraschall?

Vorteile Nachteile
Mammographie Zwischen 50 und 69 Jahren Kassenleistung Röntgenstrahlen können Krebs auslösen!
Bild kann digital gespeichert werden Erkennung von Befunden in dichtem Gewebe sehr schlecht
Bild kann von mehreren Ärzten beurteilt werden Unterscheidung Zyste / Knoten schlecht
oft schmerzhaft
oft Gewebeentnahme wegen unklaren oder verdächtigen Befunden nötig
Ultraschall Keine Strahlen gespeichertes Bild nicht aussagekräftig, ggf. muss eine weitere Ultraschalluntersuchung gemacht werden
Keine Schmerzen Keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen
sehr gutes Bild auch bei dichter und großer Brust
sehr gute Unterscheidung zwischen Zysten und Knoten
kann gefahrlos beliebig oft wiederholt werden